Selbstbehalt

Was ist ein Selbstbehalt?

Der Selbstbehalt bzw. die Eigenbeteiligung, Selbstbeteiligung ist der Anteil in der privaten Krankenversicherung, den man als Kosten selbst zu tragen hat. Reicht man bei seiner Versicherung eine Rechnung ein, so prüft die Versicherung ob man die Erstattungssumme bereits aufgebraucht hat. Hat man z.B. 200 Euro Selbstbehalt pro Jahr und man reicht eine Rechnung von 800 Euro bei seiner privaten Krankenversicheurng ein, so übernimmt die PKV davon 600 Euro. Den Selbstbehalt muss man selbst zahlen.

Reicht man im selben Kalenderjahr wieder eine Rechnung in Höhe von 400 Euro ein, so zahlt die Versicherung den gsamten Beitrag von 400 Euro. Denn seinen Selbstbehalt hat man ja bereits bezahlt. Im darauffolgenden jahr beginnt alles von Neuem.

Der Selbstbehalt ist in der Regel ein fester Betrag mit einer jährlichen Maximalsumme. Gesetzlich begrenzt ist der Selbstbehalt auf 5.000 Euro pro Jahr. In der Regel sind Selbstbehalte von 150 Euro bis 1100 Euro pro Jahr üblich.

Muss man einen Selbstbehalt wählen ?

Man kann auch als Angestellter Tarife ohne Selbstbehalt wählen. Somit beginnt die private Krankenversicherung bereits ab dem 1. Euro zu leisten. Allerdings sind diese TArife dann auch teurer.

Gibt es in der GKV einen Selbstbehalt ?

In den gesetzlichen Krankenversicherungen kann man den Eigenanteil am Zahnersatz oder Rezeptgebühren gewissermaßen als Selbstbehalt oder Eigenanteil bezeichnen.

Bezuschusst mein Arbeitgeber in der PKV meinen Selbstbehalt ?

Der Arbeitgeberzuschuss ist auf den monatlichen Beitrag begrenzt. Hat man mit seiner PKV eine Selbstbehalt vereinbart und muss einen großen Teil einer Arztrechnung selbst tragen, so beteiligt sich der Arbeitgeber nicht daran.

Was für Modelle gibt es bei der Selbstbeteiligung ?

Absoluter Selbstbehalt:
Es wird ein Fixbetrag pro Jahr vereinbart. Dieser gilt für jedes Kalenderjahr. Beträgt dieser 300 Euro pro Jahr, so muss man 300 Euro pro Jahr an Krankheitskosten selbst zahlen. Erst dann greift die eigene private Krankenversicherung.

Modularer Selbstbehalt:
Man vereinbar tmit seiner Versicherung, dass man sich nur bei bestimmten Leistungsmodulen an den krankheitskosten beteiligt. Z.B: im Krankenhaus oder beim Facharzt.

Prozentualer Selbstbehalt:
Im Gegensatz zum Fixbetrag zahlt man einen prozentualen Fixbetrag der Krankheitskosten. Allerdings sind die Kosten nach oben hin gedeckelt. Ab dann übernimmt die PKV alles. Bei einem prozentualen Selbstbehalt von 10% und einem Maximalbetrag von 500 Euro Eigenanteil müsste man so zunächst Krankheitskosten von 5.000 Euro verursachen.

Absoluter Selbstbehalt oder Prozentualer Selbstbehalt ?

Gerade in jungen Jahren bietet sich der prozentuale Selbstbehalt an. Man verursacht selten Krankheitskosten von 5.000 Euro. Krankheitskosten von 700 Euro pro Jahr sind aber keine Seltenheit. Hätte man hier einen Eigenanteil von 500 Euro vereinbart, so würde man von seiner PKV nur 200 Euro zurück bekommen und müsste 500 Euro selbst zahlen.

Alle folgenden Kosten würde hier im absoluten Selbstbehalt zwar die PKV zahlen, aber zu so hohen Krankheitskosten kommt es als junger Mensch meist gar nicht.
Hätte man die 700 Euro Kosten im System des prozentualen Selbstbehalts, so müsste man nur 70 € selbst bezahlen.

Im Absoluten Selbstbehalt kommt oft schnell eine große Summe an Kosten auf einen zu, die die PKV als Eigenanteil nicht zahlt. Im prozentualer Selbstbehalt sind dies über das ganze Jahr verteilt kleine Beiträge, die man oft kaum bemerkt.

Wozu gibt es überhaupt einen Selbstbehalt ?

Es ist ein Instrument um die Beiträge in den privaten Krankenversicherungen stabil zu halten. Davon profitieren Versicherte und Versicherer. Würde es keinen Selbstbehalt geben, so würde manche Menschen nur deswegen zu unnötigen Behandlungen gehen weil es kostenfrei ist. Das wiederum würde die Beiträge für alle unnötig erhöhen. Durch einen Selbstbehalt kann man dies etwas entschärfen.

Profitieren Selbständige oder Angestellte mehr vom Selbstbehalt ?

Da Selbständige keinen Arbeitgeber haben und ihren Beitrag komplett selbst zahlen profitieren sie natürlich auch mehr von Beitragsersparnissen durch einen Selbstbehalt.

Angestellte profitieren allerdings auch, denn auch für sie reduziert sich der monatliche Beitrag. Das kann vor allem dann interessant sein wenn man über den Arbeitgeberzuschuss einen Zuschuss für die Kinder und den Ehepartner geltend machen will.
Dadurch, dass der eigene monatliche Beitrag sinkt, sinkt auch der Arbeitgeberanteil. Somit hat man mehr Spielraum den maximalen Zuschuss von 509,74 auch für andere Familienmitglieder zu verwenden

Was für ein Selbstbehalt ist als Angestellter angemessen ?

Zwischen 150 Euro und 500 Euro Selbstbehalt pro Jahr gelten als üblich. Man sollte den Selbstbehalt nicht zu hoch ansetzen, denn sonst können sofort hohe Gesundheitskosten anfallen. Man kann bei einem hohen Selbstbehalt seinen Beitrag zwar weit reduzieren. Aber dies ist ein zweischneidiges Schwert. Den Selbstbehalt wieder zu verringern kann man dann nur mit erneuter Gesundheitsprüfung.

Angestellte liegen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze und haben überhaupt nicht den Anspruch

Was für Auswirkungen hat die Selbstbeteiligung steuerlich ?

Als Versicherter kann man seinen Krankenkassenbeiträge als Sonderausgabe von der Steuer absetzen, wenn diese den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen.
Wählt man eine höhere Selbstbeteiligung, so wird der Tarif meist günstiger. Ergo wird auch die Steuerersparnis etwas kleiner.

Selbstbeteiligung bei verschiedenen privaten Krankenversicherungen:

Im Rahmen des Basistarif kann man bei der Allianz zwischen Selbstbehalten von 300 Euro, 600 Euro, 900 Euro oder 1200 Euro wählen.
Die Arag PKV hat einen Tarif ARAG Tarif MedExtra ME1500 mit einem Selbstbehalt von 1500 Euro.

Die Huk Coburg hat mit dem Tarif Komfort 1 einen Tarif mit mit 300 Euro Selbstbehalt
Sie bietet aber auch Tarife wie den SelectPro 0 mit 0 Euro Selbstbehalt.

Die Debeka bietet Tarife mit prozentualem Selbstbehalt von 10% für Angestellte und Selbständige oder fix 1120 Euro pro Jahr bzw. 1320 Euro pro Jahr.
Für Kinder und Jugendliche in Ausbildung gibt es Tarife mit 550 Euro Selbstbehalt pro Jahr bzw. 660 Euro Selbstbehalt pro Jahr.

Die Hanse Merkur hat z.B. einen Tarif Business Fit für Angestellte, welcher 500 Euro Selbstbehalt pro Jahr vorsieht.