Selbständige und Familienversicherung

Wie kann ich als Selbständiger oder Freiberufler meine Familie mit versichern ?

Sind Sie Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung, so werden Ehepartner und Kinder kostenfrei mitversichert. Sind Sie hingegen Mitglied in der PKV, so gibt es für Sie keine kostenfreie Familienversicherung. Jeder Jugendliche, jedes Baby und des Kind muss einzeln mit einem eigenen Vertrag versichert werden. Kinder- und Jugendtarife beginnen meist ab 100 € monatlich.

PKV für Selbständige:

Ist es mit Familie vorteilhafter privat oder gesetzlich versichert zu sein ?

Dies hängt vom Einkommen und der familiären Situation ab. Als Selbständiger zahlen Sie ihre Krankenversicherungsbeiträge grundsätzlich selber, da Sie keinen Arbeitgeber haben.

Beispiel 1:

Die Beitragsbemessungsgrenze in der GKV beträgt im Jahr 2024 5.175 Euro . Verdienen Sie soviel oder mehr und sind als Selbständiger gesetzlich versichert, So kommt auf Sie ein Monatsbetrag von 1019,48 € zu. Ihr monatlicher Betrag richtet sich nach ihrem Einkommen.

Sind Sie hingegen privat versichert, so richtet sich ihr PKV-Beitrag nach Eintrittsalter und Leistungen. Wir gehen hier von einem PKV-Beitrag von 450 € monatlich aus, den Sie zu entrichten haben.

GKV Beitrag: 1019,48 € monatlich inklusive Pflegepflichtversicherung
PKV Beitrag: 450 € monatlich inklusive Pflegepflichtversicherung

Kostenvorteil PKV: 569,48 € monatlich

Sie sparen somit über 6800 € im Jahr wenn Sie privat versichert sind.
Haben Sie eine Familie, so ändert sich die Sache.

Beispiel 2:

Sie verdienen über der Beitragsbemessungsgrenze, haben einen Ehepartner welcher nicht arbeitet und 2 Kinder.
GKV Beitrag: 1019,48 € monatlich inklusive Pflegepflichtversicherung

PKV Beitrag: 450 € monatlich inklusive Pflegepflichtversicherung
PKV Beitrag je Kind: 130 € monatlich. Bei 2 Kinder 260 € monatlich
PKV Beitrag Ehepartner: 350 € monatlich
Kostenvorteil GKV: 40,52 € monatlich

Ist unser Beispiel gesetzlich versichert, so ändern sich seine Kosten in Höhe von 1019,48 € monatlich nicht.
Ist er privat versichert, so schwindet der Kostenvorteil ganz und wird zu einem Nachteil von 40,52 €, den der Privatpatient mehr zahlt.

Beispiel 3:

Sie verdienen über der Beitragsbemessungsgrenze, haben einen Ehepartner welcher sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist und 3 Kinder.
GKV Beitrag: 1019,48 € monatlich inklusive Pflegepflichtversicherung

PKV Beitrag: 450 € monatlich inklusive Pflegepflichtversicherung
PKV Beitrag je Kind: 130 € monatlich. Bei 2 Kinder 390 € monatlich
Kostenvorteil PKV: 179,48 € monatlich

Da ihr Ehepartner gesetzlich versichert ist müssen Sie für den Partner keinen extra PKV-Vertrag abschliessen. Da Sie der Hauptverdiener sind müssen Sie jedoch ihre Kinder einzeln privat versichern, was 390 € an Kosten bedeutet. Dennoch bleibt ein finanzieller Vorteil der PKV gegenüber der GKV in Höhe von 179,48 € monatlich.

Fazit: Sie sehen, es hängt von der Situation ab was für Sie als Selbständiger vorteilhafter ist.
Dazu kommt folgendes: In der GKV hängt ihr Beitrag vom Einkommen ab. Sinkt ihr Einkommen als Selbständiger, so sinkt auch ihr Betrag. In der PKV ist das nicht so. Der Beitrag bleibt. Sollten Sie Einkommensausfälle haben, so kann dies als Privatpatient für Sie schnell zu einem Problem werden, denn der PKV-Beitrag bleibt so wie er ist.

Es gibt Möglichkeiten diesen Beitrag zu reduzieren, z.B. über einen höheren Selbstbehalt. Das kann dann aber zu weiteren Problemen führen.

Haben Sie als Selbständiger ein Einkommen im durchschnittlichen Bereich und weit unter der Beitragsbemessungsgrenze, so empfiehlt es sich gesetzlich versichert zu bleiben.