Altersrückstellungen

Was sind Altersrückstellungen

Private Krankenversicherungen legen einen Teil ihres monatlichen Beitrags als Altersrückstellung zurück. Diese Rückstellungen sollen altersbedingte Gesundheitskosten decken und dafür sorgen, dass steigende Beitragskosten im Alter abfedert werden. Neben der privaten Krankenversicherung bildet auch die Private Pflegepflichtversicherung Altersrückstellungen.

Bei einem Tarifwechsel innerhalb eines PKV-Anbieters behält man seine Altersrückstellungen. Bei einem Anbieterwechsel kann mann je nach Vertrag einen Teil seiner Altersrückstellungen mitnehmen. Beim Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung verliert man seine Altersrückstellungen meist ganz.

Die über die Jahre angesammelten Altersrückstellungen kommen einem später zu Gute. Die Versicherung muss die Beiträge nicht mehr erhöhen als nötig. Sie kann aus den Altersrückstellungen schöpfen.
Man zahlt somit in jungen Jahren einen höheren PKV-Beitrag als eigentlich notwendig wäre. Damit man einen großen Teil der Gesundheitskosten im Alter subventionieren kann.

Wie setzen sich die Alterungs­rück­stellungen zusammen?

Altersrückstellungen machen einen hohen Anteil des monatlichen Versicherungsbetrages aus. Der sogenannte Sparanteil. Der andere Teil ist dazu da die laufenden Gesundheitskosten zu decken.
Der Sparanteil richtet sich in jedem Tarif nach dem Alter. Es gibt keinen einheitlichen Prozent-Satz. Die Berechnung der Altersrückstellungen erfolgt nach komplexer Versicherungsmathematik. Altersrückstellungen werden von den Versicherungen meist am Kapitalmarkt angelegt.

Behält man seine Altersrückstellungen ?

Wechselt man die private Krankenversicherung oder wechselt zurück in die GKV, so verliert man seine Altersrückstellungen. Wechselt man in einen anderen Tarif seiner Versicherung, so behält man seine Altersrückstellungen. Versichetr man im neuen Tarif weniger Leistungen, so entfallen dafür auch die Altersrückstellungen.

Warum steigt mein Beitrag trotz Altersrückstellungen ?

Altersrückstellungen sollen eine stabilere Beitragsentwicklung garantieren. Dennoch werden die Beiträge im Alter steigen. Gründe sind neben dem medizinischen Fortschritt, der Lohnentwicklung und der Inflation auch der demografische Wandel.

Die Versicherungsunternehmen prüfen jährlich bei jedem Leistungsbereich ob die erwarteten Kosten mit den tatsächlichen Kosten zusammenpassen. Gibt es eine Abweichung von mehr als 10 Prozent, so müssen die Beiträge angepasst werden.

Gibt es private Krankenversicherungen ohne Altersrückstellungen ?

Nein. Lediglich Kinder und Jugendtarife und spezielle Ausbildungstarife sind frei von Altersrückstellungen. Jene laufen aber zu einem gewissen Höchstalter aus.

Kann ich Altersrückstellungen im Rahmen einer Anwartschaft mitnehmen ?

In der privaten Krankenversicherung gibt es die kleine und die große Anwartschaft. Mit der kleinen Anwartschaft verliert man seine Altersrückstellungennicht. Mit der großen Anwartschaft hingegen baut man weiterhin Altersrückstellungen auf.

Was ist eine Anwartschaft ? Es handelt sich um eine Sonderform der privaten Krankenversicherung. Man muss wegen einem Auslandsenthalt oder Arbeitslosigkeit oder weil man vorübergehend in die Familienversicherung des Ehepartners wechselt, die private Krankenversicherung verlassen, möchte aber zurückkehren. Mit einer Anwartschaft können Sie ohne erneute Gesundheitsprüfung in die PKV zurückkehren.